12.01.2017Uhr
Hundesprache – einige zusammenfassende Gedanken ...
Hunde verständigen sich vorwiegend optisch. Dafür nutzen sie Gestik und Mimik. Signalisiert wird durch die Haltung und Bewegung des Körpers, des Kopfes und der Rute sowie durch die Stellung von Ohren und Lefzen. Darüber hinaus werden Geruch, Berührungen und Laute eingesetzt. Gestik, Mimik, Blicke und Laute sagen etwas über die Gemütslage, Motivation und Handlungsbereitschaft des Hundes aus.
Andere Caniden
Verständigung setzt soziales Verhalten voraus und soziales Verhalten Verständigung! Die Verhaltensweisen von Füchsen und Schakalen sind wenig auf Gesellschaft ausgerichtet, daher sind Ihre Verständigungsmöglichkeiten auch begrenzt.
Immer im Hier und Jetzt
Im Gegensatz zum Menschen sind Hunde nicht in der Lage, mittels Kommunikation über die Gegenwart hinauszugehen. Sie können nicht über Vergangenes oder Zukünftiges kommunizieren. Nur ihre unmittelbare Wahrnehmung vermögen sie auszudrücken.
Der Mensch tat nicht nur Gutes
Züchterische Extreme bewirkten im Laufe der Zeit morphologische Veränderungen, die den optischen Ausdruck von Hunden bestimmter Rassen massiv beeinträchtigten und letztlich verarmen ließen. Rutenkupierte bzw. stummelschwänzig gezüchtete Hunde können nicht wedeln oder die Rute einklemmen. Schwere Hängeohren können nicht mehr aufgestellt oder angelegt werden. Laufende Fellhaufen lassen einen Eindruck ihrer Körperhaltung aufgrund der vielen Haare nicht mehr zu. Rundköpfige Hunde mit sehr kurzer Nase haben zu wenig Platz im Gesicht, um die Lefzen leicht zu schürzen und werden oft auch noch durch viele Falten daran gehindert.
Stimmt's oder stimmt's nicht:
Schwanzwedelnde Hunde sind freundliche Hunde? Schön wäre es. Näher an der Realität befindet man sich, wenn man davon ausgeht, dass der Hund damit seiner Erregung Ausdruck verleiht. Der „Rest“ der Körpers gibt Aufschluss über seine Stimmungslage.
Neue Erkenntnisse deuten darauf hin, dass Hunde, die ihre Rute im entspannten Zustand tief tragen, häufiger demütig gegenüber Menschen reagieren als Hunde, die entspannt ihre Rute auf Höhe ihrer Rückenlinie oder darüber tragen.
Zum besseren Überblick
Unsichere Hunde sträuben schneller, stärker und häufiger ihr Fell als selbstsichere. Sie verlagern ihr Gewicht eher nach hinten als nach vorn, wie es die sicheren tun, und sie streben eher weg vom Gegenüber als direkt darauf zu.
Vom Geschlecht des Gegenübers hängt zumindest bei Rüden die Intention des Imponierens ab: Männliche Rivalen sollen abgewiesen oder vertrieben werden und Hündinnen macht der Galan so den Hof, indem er sich zur Schau stellt.
Angriffsverhalten findet gehemmt und ungehemmt statt: ersteres mit großem „Getöse“, das andere lautlos. „Showkampf“ nennt man ersteres deshalb, weil durch das kontrollierte Beißen noch ein „So-tun-als-Ob“ gezeigt und damit versucht wird, mit reduziertem Einsatz den Gegner zu beeindrucken. Typische Elemente auch: Rempeln und Niederdrücken. Ungehemmt agiert, wer sich z.B. im Hals des anderen verbeißt, intensiv schüttelt und den Eindruck vermittelt, es gehe ums Ganze.